Ilias – Inhalt*

Hier im Überblick die Handlung der Ilias nach Büchern (Gesängen).

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Ι (9)

Während der Nacht beruft Agamemnon eine Versammlung ein und schlägt nun ernstlich vor zu fliehen; doch nachdem Diomedes kraftvoll widersprochen hat, wird dieser Gedanke verworfen. Auf Nestors Rat werden an den Befestigungen entlang Wachen aufgestellt (1–88). Die Fürsten versammeln sich dann zu engerem Rat. Nestor verlangt Versöhnung mit Achill; der Atride ist dazu bereit und nennt die reichen Geschenke, die er dem Gekränkten bieten will. Aias und Odysseus mit Achills altem Erzieher Phoinix gehen sogleich als Gesandte ab (89–181). Vom Peliden werden sie freundlich aufgenommen (182–224).

Zuerst spricht Odysseus, schildert die Not der Griechen und berichtet, was Agamemnon zur Sühne geben will (225–306). Achill lehnt ab; er sei es müde, die Hauptarbeit zu tun, ohne Dank dafür zu ernten, und gedenke, schon am nächsten Tag mit den Seinen nach Phthia heimzufahren; auch Phoinix möge ihm folgen (307–429). Jetzt nimmt dieser das Wort; er erinnert den Helden an die Kindheit, die er unter seiner Leitung verlebt hat, weist ihn mahnend darauf hin, wie „die Göttinnen der Bitte“ hinkend der raschen Verblendung folgen (502–512), und erzählt zur Warnung die Geschichte des hartherzigen Meleagros (430–605). Achill bleibt noch ungerührt und winkt dem Patroklos, für Phoinix das Lager zu bereiten (606–022). Voll Unmut wendet sich Aias an Odysseus; sie wollen den Versuch aufgeben und weggehen. Unmerklich läuft seine Rede in eine erneute Bitte aus, die von Achill aufs Neue, wenn auch minder schroff als vorher damit abgewiesen wird, dass er die erlittene Beschimpfung nicht vergessen könne. So nehmen die beiden Gesandten wirklich Abschied, während Phoinix bei den Myrmidonen bleibt (622–668).

Im Kreise der Fürsten ruft der Bescheid Bestürzung hervor; aber die entschlossene Sprache des Diomedes bewirkt wieder einen Umschlag der Stimmung (669–713).

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* nach: P. Cauer, Homers Ilias, Leipzig und Wien 21902, S. 560–582 und M. Kretschmer (Hrsg.), Homer, Ilias. Eingeleitet, ausgewählt und kommentiert von Manfred Kretschmer. Textband, Münster 22011, S. 35–56