Ilias – Inhalt*

Hier im Überblick die Handlung der Ilias nach Büchern (Gesängen).

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O (15)

Als Zeus erwacht und die Troer sieht, bedroht er die Gattin heftig, die ihn getäuscht hat. lässt sich aber durch ihren Schwur, dass Poseidon ohne ihr Zutun den Griechen helfe, begütigen und bittet sie, Iris und Apollon herbeizurufen; dabei deutet er den künftigen Verlauf der Ereignisse bis zum Fall von Ilios an (1–77). Hera findet auf dem Olymρ die Versammlung der Götter und erzählt von dem Zorn und den Drohungen des Zeus, erwähnt auch, dass Ares’ Sohn Askalaphos gefallen ist. Jener will wütend sogleich in den Kampf eilen, wird aber von Athene zurückgehalten. (78–141). Iris und Apollon kommen zu Zeus: Erstere wird von ihm zu Poseidon geschickt mit dem Befehl, er solle das Schlachtfeld verlassen, was jener, wenn auch widerstrebend, tut (142–219). Apollon erhält den Auftrag, Hektor mit neuer Kraft zu erfüllen; als der Held, von dem Gott geleitet, in die Schlacht zurückkehrt, erschrecken die Griechen (220–280).

Nur ein Teil von ihnen (305) tritt den neu andringenden Troern mutig entgegen; aber auch sie vermögen der Gewalt des Gottes, der die Ägis schwingt, nicht zu widerstehen und wenden sieh nach kurzem Kampf zur Flucht, während Apollon durch Niedertreten der Grabenränder und der Mauer den verfolgenden Troern die Bahn frei macht (281–366). In solcher Bedrängnis betet Nestor zu Zeus, und dieser donnert, was Achäer wie auch Troer als günstiges Zeichen deuten (367–389). Jetzt erst verlässt Patro­klos den Eurypylos, um zu Achill zurückzukehren (390–404). Dicht vor den Schiffen kommt der Kampf zum Stehen. Teukros, von Aias ermutigt (436), versucht vergebens, Hektor zu verwunden; Aias ermahnt wiederholt (502.561) die Griechen zur Tapferkeit. Einzelne Erfolge werden von beiden Seiten erzielt, zuletzt von Antilochos (405–591). Aber Zeus will dem Hektor, der bald sterben soll, noch einmal Ruhm verleihen; so gelingt es diesem, die Griechen von den vordersten Schiffen zurückzutreiben (592–673). Der Telamonier Aias allein hält vorn stand, erst von einem Schiff auf das andre springend und mit langem Speer die Feinde abwehrend, dann, als Hektor das Schiff des Protesilaos anpackt und in Brand stecken will, nur dieses verteidigend (674–746).

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* nach: P. Cauer, Homers Ilias, Leipzig und Wien 21902, S. 560–582 und M. Kretschmer (Hrsg.), Homer, Ilias. Eingeleitet, ausgewählt und kommentiert von Manfred Kretschmer. Textband, Münster 22011, S. 35–56