Ilias – Inhalt*

Hier im Überblick die Handlung der Ilias nach Büchern (Gesängen).

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Π (16)

Patroklos erbittet und erhält von Achill die Erlaubnis, in dessen Rüstung mit den Myrmidonen in die Schlacht einzutreten; doch soll er umkehren, sobald die Schiffe frei gemacht sind (1–100). Inzwischen ist auch Aias zum Rückzug genötigt worden, und von dem Schiff des Protesilaos lodert die Flamme auf; nun treibt Achill selber zur Eile (101–129). Während Patroklos die Waffen anlegt und Automedon den Streitwagen zurechtmacht, leitet Achill die Ausrüstung seiner Mannen, die unter fünf Anführer verteilt sind, und steigert durch eine Ansprache ihre Kampflust (130–220). Dann wendet er sich an Zeus mit Trankopfer und Gebet, dass der Freund siegreich und wohlbehalten heimkehren möge (220–256).

Dieser stürmt jetzt mit den Myrmidonen vor; der Brand wird gelöscht, und die Troer müssen sich so weit zurückziehen, dass die Schiffe bei werden (257–305). Die Schlacht löst sich für eine Weile in Einzelkämpfe auf, deren Ergebnis aber bald ist, dass die Troer, während Hektor (367.382f.) mit schnellen Pferden enteilt, in wildem Gedränge (369f.) durch den Graben fliehen (306–393). Patroklos treibt einen Teil der Feinde wieder den Schiffen zu, schneidet ihnen die Flucht ab und tötet viele (394–418). Ihm tritt der Lykierfürst Sarpedon, ein Sohn des Zeus, entgegen; sein Vater möchte ihn gern retten, doch Hera besteht darauf, dass er sein Schicksal erfülle: so fällt er von Patroklos’ Hand, vermag aber noch die Sorge für seinen Leichnam dem Glaukos ans Herz zu legen (419–507). Dieser, selbst verwundet, betet zu Apollon, der ihm neue Kraft verleiht. Nun enbrennt ein heißer Kampf um den toten Sarpedon, wobei auf der einen Seite Hektor, Äneas, Polydamas, auf der anderen – außer Patroklos – die beiden Aias und Meriones hervortreten (508–643). Endlich löst Zeus die Flucht der Troer und Lykier aus; Sarpedons Waffen werden von den Griechen erbeutet, seinen Leib aber gibt Apollon auf Zeus’ Befehl den Zwillingsbrüdern Schlaf und Tod, dass sie ihn in die Heimat tragen (644–683).

Durch den Erfolg übermütig gemacht, fährt Patroklos fort, Feinde zu erschlagen; er dringt bis an die Stadt vor und will die Mauer erstürmen, wird aber von Apollon zurückgescheucht (684–711). Jetzt kehrt Hektor, der mitgeflohen war, in den Kampf zurück. Sein Wagenlenker Kebriones wird von Patroklos getötet, der Leichnam nach langem Ringen zu den Griechen herübergezogen (712–783). Als Patroklos aber nicht ablässt vom Morden, dreimal springt er an und tötet dreimal neun Männer (784f.), naht ihm Apollon und trifft ihn mit schwerem Schlag, dass die Waffen von seinem Leib abfallen; Euphorbos verwundet ihn am Rücken, den letzten, tödlichen Stoß führt Hektor. Den Spott des Siegers erwidert der Sterbende noch mit der Prophezeiung, dass auch ihm das Ende nahe sei. Hektor eilt dem Automedon nach, der auf Achills Wagen davongefahren ist (784–867).

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* nach: P. Cauer, Homers Ilias, Leipzig und Wien 21902, S. 560–582 und M. Kretschmer (Hrsg.), Homer, Ilias. Eingeleitet, ausgewählt und kommentiert von Manfred Kretschmer. Textband, Münster 22011, S. 35–56