Ilias – Inhalt*

Hier im Überblick die Handlung der Ilias nach Büchern (Gesängen).

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Ξ (14)

Nestor wird durch das Geschrei veranlasst, aus seiner Lagerhütte zu treten, wo er noch mit Machaon beim Trunk sitzt; da sieht er die Mauer niedergeworfen und die Griechen schwer bedrängt. Als er zu Agamemnon gehen will, begegnen ihm drei verwundete Fürsten – Agamemnon selbst, Odysseus und Diomedes –, die ebenfalls Umschau halten wollen. Der Atride ist mutlos und regt aufs Neue den Gedanken der Flucht an, den aber Odysseus kräftig zurückweist. Diomedes schlägt vor, sie sollten, obwohl verwundet, ins Kampfgetümmel gehen, um die Lässigen anzufeuern (1–132). Indem sie diesen Rat befolgen, kommt Poseidon in Gestalt eines alten Mannes ihnen nach und ermutigt durch Zuspruch den König und durch lauten Schlachtruf das Heer (133–152).

Hera sieht vom Olymp aus, wie Poseidon für die Griechen tätig ist, während Zeus auf dem Ida sitzend dem Kampf zuschaut; sie beschließt, ihren Gemahl in einen Schlafzustand zu versetzen, schmückt sich dazu sorgfältig und erbittet von Aphrodite ihren Zaubergürtel (153–223). Dann sucht sie auf Lemnos den Schlafgott auf und gewinnt ihn durch Versprechungen, mit ihr zum Ida zu kommen (224–282). Beim Anblick der Gattin wird Zeus von Liebe ergriffen und pflegt mit ihr, durch Wolken vor Blicken geschützt, Beischlaf (283–351). Während er anschließend im Schlummer liegt, eilt der Schlafgott auf das Schlachtfeld hinab, dem Poseidon die Botschaft zu bringen; unter dessen Führung treten nun die Griechen mit lautem Geschrei den anstürmenden Troern entgegen (352–401).

Hektor wird durch einen Steinwurf des Telamoniers niedergestreckt und ohnmächtig aus dem Kampf getragen (402–439). Hüben wie drüben wird mancher Tapfere getötet, dessen Fall dann der Sieger mit höhnendem Wort (454.470.479.501) begleitet. Bald gelingt es den Griechen, unter denen hier der Lokrer Aias (442.520) sich durch Gewandtheit auszeichnet, die Troer zurückzutreiben (440–522).

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* nach: P. Cauer, Homers Ilias, Leipzig und Wien 21902, S. 560–582 und M. Kretschmer (Hrsg.), Homer, Ilias. Eingeleitet, ausgewählt und kommentiert von Manfred Kretschmer. Textband, Münster 22011, S. 35–56