Ilias – Inhalt*

Hier im Überblick die Handlung der Ilias nach Büchern (Gesängen).

<
>

Χ (22)

Als der Gott sich ihm zu erkennen gegeben hat, wendet sich Achill wieder der Stadt zu (1–20). Hier steht Hektor, den von der Mauer herab Vater und Mutter vergebens anflehen hereinzukommen; auch eigene schwache Gedanken drängt er zurück und hält stand (21–130). Als er aber den furchtbaren Feind in flammender Rüstung erblickt, packt ihn die Furcht, und er flieht an der Stadtmauer entlang (131–166).

Im Rat der Götter fragt Zeus noch einmal, ob Hektor nicht gerettet werden solle; Athene widerspricht heftig und erhält die Erlaubnis einzugreifen (166–187). Unterdessen flieht Hektor weiter, schon zum vierten Male um die Stadt herum; da hebt Zeus die Waage des Schicksals, und sein Fall ist beschlossen (188–213). Athene naht ihm in trügerischer Absicht in seines Bruders Deïphobos Gestalt und ermutigt ihn zum Kampf (214–246). Nachdem er den Gegner erwartet und vergebens die Vereinbarung vorgeschlagen hat, dass der Sieger den Leib des Fallenden ausliefern solle, werfen beide ihre Lanzen, ohne Erfolg. Dem Peliden wird sie von Athene zurückgebracht. Hektor sieht sich umsonst nach Deïphobos um. So geht er mit dem Schwert auf Achill los; der aber durchbohrt ihm die Kehle. Er spottet der Bitten wie der ernsten Prophezeiung des Sterbenden; an dem Körper des Toten lassen achäische Männer ihre Wut aus. Achill zieht ihm die Rüstung ab und schleift ihn, an seinen Wagen gebunden, durch den Staub dahin (247–404).

Jammernd sehen die Eltern das Entsetzliche. Andromache, durch lautes Klagegeschrei der Troer aus ihrer Wohnung aufgeschreckt, eilt herbei und fällt bei dem Anblick in Ohnmacht. Wieder zum Bewusstsein gekommen, klagt auch sie laut um ihr und ihres Sohnes Schicksal (405–515).

<
>


* nach: P. Cauer, Homers Ilias, Leipzig und Wien 21902, S. 560–582 und M. Kretschmer (Hrsg.), Homer, Ilias. Eingeleitet, ausgewählt und kommentiert von Manfred Kretschmer. Textband, Münster 22011, S. 35–56