Ilias – Inhalt*

Hier im Überblick die Handlung der Ilias nach Büchern (Gesängen).

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In der Nacht sendet Zeus dem Atriden einen Traum, der ihm die Eroberung der Stadt in nahe Aussicht stellt, und rät, mit gesamter Macht anzugreifen (1–47). Am nächsten Morgen lässt Agamemnon eine allgemeine Versammlung einberufen, teilt aber zuvor im Rat der Ältesten seinen Traum und den danach gefassten Entschluss sowie seine Absicht mit, die Leute zunächst auf die Probe zu stellen (48–83). Das gelingt schlecht: Sein Vorschlag, nach Hause zu fahren, wird mit Begeisterung aufgenommen, schon wogt die Menge den Schiffen zu, um sie ins Wasser zu ziehen; da kommt Athene vom Olymp herab und veranlasst den Odysseus, die Davoneilenden noch einmal zu sammeln (84–210). Während die Übrigen abwartend sitzen, erhebt Thersites heftige Vorwürfe gegen Agamemnons Leitung, wird jedoch von Odysseus mit Wort und Schlag zur Ruhe verwiesen (211–277). Dann tritt dieser selbst auf, erinnert an das Wunder vor der Abfahrt von Aulis und mahnt zum Ausharren. Die kampflustige Stimmung, die er hervorgerufen hat, sucht Nestor noch zu verstärken und schließt daran den Rat, die Krieger nach Sippen und Stämmen zu ordnen. Dies billigt Agamemnon und befiehlt allgemeine Rüstung zum bevorstehenden Kampf (278–393).

Während überall bei den Schiffen ein schnelles Mahl bereitet wird, nehmen die Fürsten bei Agamemnon an dem Opfer für Zeus teil; dem sich anschließenden Schmaus macht Nestor ein Ende, auf dessen Antrieb jetzt Agamemnon das Signal zum Sammeln geben lässt (394–454). In drei Gleichnissen wird das Bild der sich drängenden Scharen, in einem weiteren der Anblick der sie ordnenden Führer geschildert (455–483).

Nachdem der Dichter die Musen gebeten hat, seinem Gedächtnis zu Hilfe zu kommen (484–493), gibt er eine geographisch geordnete Übersicht der im griechischen Heer vereinigten Kontingente (494–785). Die Troer sind gerade zur Beratung um Priamos versammelt, als Iris in der Gestalt des Polites, des Sohnes des Hektor, die Nachricht bringt, dass die Feinde heranrücken, und zugleich dem Hektor rät, die Masse der Bundesgenossen nach Stämmen zu ordnen; dies geschieht an einem Hügel vor der Stadt (786–815). So hat der Erzähler die Gelegenheit, auch die Streitkräfte auf troischer Seite zu schildern (816–877).

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* nach: P. Cauer, Homers Ilias, Leipzig und Wien 21902, S. 560–582 und M. Kretschmer (Hrsg.), Homer, Ilias. Eingeleitet, ausgewählt und kommentiert von Manfred Kretschmer. Textband, Münster 22011, S. 35–56