ἐν Δελφοῖς: Ortsangabe auf die Frage wo?ἐν ist eine Präposition mit dem Dativ.
Δελφοί(Delphi) ist ein Pluralwort, genauso wie Ἀθῆναι (Athen).
ἆρα μὴ: Einleitung einer Frage: etwa? — Vgl. die anderen Einleitungen: ἆρα und ἆρ' οὐ (WS Kap. 8)!
οὺδαμοῦ: Adv. nirgends
Übersetzung
Kadmos schläft nicht, der Gott in Delphi sagt aber: „Findest du etwa Europa nirgends?“
Ὁ Θησεὺς τὴν τῆς Ἀντιγόνης βουλὴν ἀκούει.
Hinweise
Satzstruktur und Formenlehre:
Ὁ Θησεὺς: Im Griechischen steht vor Namen der Artikel, wenn die Namen bekannt sind oder wenn sie mindestens schon einmal genannt wurden. Im Deutschen wird der Artikel vor Namen nicht mitübersetzt.
Ἡ μὲν Ἀριάδνη … ὁ δὲ Θησεὺς: μέν … δέ-Struktur zur Gliederung des Satzes. Immer darauf achten!
ὑπὸ τοῦ νεανίου: Päpositionalausdruck, gehört zusammen! Hier mit ὑπό von (beim Passiv) zur Angabe des Verursachers, weil er eine Person ist.
πόνοις πιέζεται: Passiv mit Dativ des Mittels (instrumentalis) zur Angabe des Verursachers, weil es eine Sache ist.
τῷ θεῷ: Dativ. Aber wohin gehört er? Ist es ein Instrumentalis, denn das Prädikat steht ja im Passiv? Oder ist es ein Objektsdativ zu ὑπακούειν? Ganz klar: Es kann kein Instrumentalis sein, weil der Dativ eine Person ist!
τῷ θεῷ ὑπακούειν: dem Gott gehorchen
Übersetzung
Ariadne wird von dem jungen Mann verlassen und von Kummer gedrückt, Theseus aber wird gezwungen, dem Gott zu gehorchen.
κελεύομαι: Im Griechischen persönliches Passiv, was mit befehlen im Deutschen nicht nachgemacht werden kann. Die Übersetzung kann erfolgen mit: mir wird befohlen oder mit: ich werde beauftragt.
διὰ τοῦ πόντου: wörtl.: durch das Meer, im Dt. natürlich: über das Meer
Übersetzung
Theseus sagt: Mir wird vom Gott befohlen, über das Meer zu fahren.
Ἡ κόρη ὑπολαμβάνει τὸν νεανίαν τῇ τύχῃ βλάπτεσθαι.
Hinweise
Satzstruktur und Formenlehre:
ὑπολαμβάνει: davon hängt ein AcI ab.
τὸν νεανίαν … βλάπτεσθαι: AcI im Passiv
βλάπτεσθαι: Wieder ein persönliches Passiv, das wir im Deutschen nicht nachmachen können.
τῇ τύχῃ: Dativ des Mittels (instrumentalis)
Übersetzung
Das Mädchen vermutet, dass dem jungen Mann durch das Schicksal Schaden zugefügt wird.