Platon "Kriton" 06.10.20

Platon, Kriton

Prüfung durch Sokrates (2): Unterscheidung der δόξαι

46d7–48a10

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Text nach Burnet
Kommentar / Übersetzung nach Schleiermacher

Sokrates hat das Festhalten am βέλτιστος λόγος zur Grundlage der Untersuchung erklärt. Was ihm einmal als schlechthin richtig vorgekommen ist, daran will er auch jetzt unbesehen festhalten. Ob es ihm aber auch jetzt noch richtig erscheint, das will er mit Kriton zusammen prüfen. Der nächste Schritt besteht nun in der Unterscheidung der δόξαι:

 


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     ΣΩ. Ἐλέγετο δέ πως,
ὡς ἐγᾦμαι, ἑκάστοτε ὧδε ὑπὸ τῶν οἰομένων τὶ λέγειν,
ὥσπερ νυνδὴ ἐγὼ ἔλεγον, ὅτι τῶν δοξῶν, ἃς οἱ ἄνθρωποι
δοξάζουσιν, δέοι τὰς μὲν περὶ πολλοῦ ποιεῖσθαι, τὰς δὲ μή.
Τοῦτο πρὸς θεῶν, ὦ Kρίτων, οὐ δοκεῖ καλῶς σοι λέγεσθαι;
– σὺ γάρ, ὅσα γε τἀνθρώπεια, ἐκτὸς εἶ τοῦ μέλλειν ἀπο-
θνῄσκειν αὔριον, καὶ οὐκ ἂν σὲ παρακρούοι ἡ παροῦσα συμ-
φορά· σκόπει δή – οὐχ ἱκανῶς δοκεῖ σοι λέγεσθαι, ὅτι οὐ
πάσας χρὴ τὰς δόξας τῶν ἀνθρώπων τιμᾶν, ἀλλὰ τὰς μέν,
τὰς δ᾽ οὔ, οὐδὲ πάντων, ἀλλὰ τῶν μέν, τῶν δ᾽ οὔ; Τί φῄς;
Ταῦτα οὐχὶ καλῶς λέγεται;
     ΚΡ. Καλῶς.
     ΣΩ. Οὐκοῦν τὰς μὲν χρηστὰς τιμᾶν, τὰς δὲ πονηρὰς μή;
     ΚΡ. Ναί.
     ΣΩ. Χρησταὶ δὲ οὐχ αἱ τῶν φρονίμων, πονηραὶ δὲ αἱ
τῶν ἀφρόνων;
     ΚΡ. Πῶς δ᾽ οὔ;
[Übersetzung]
Sokrates: So aber, glaube ich, wurde sonst immer von denen behauptet, die etwas zu sagen meinten, wie ich jetzt eben sagte, daß von den Meinungen, welche die Menschen hegen, man einige zwar sehr hoch achten müsse, andere aber nicht. Sprich nun, Kriton, hei den Göttern, dünkt dich dies nicht gut gesagt zu sein? Denn du bist doch menschlichem Ansehen nach fern davon morgen sterben zu müssen, und das bevorstehende Schicksal könnte dich nicht berücken. Erwäge also, scheint dir das nicht gut gesagt daß man nicht alle Meinungen der Menschen ehren muß, sondern einige wohl, andere aber nicht? Und auch nicht aller Menschen, sondern einiger ihre wohl, Anderer aber nicht? Was meinst du? Ist das nicht gut gesagt?
KR.: Gut.
SO.: Nämlich doch die guten Meinungen soll man ehren, die schlechten nicht?
KR.: Ja.
SO.: Und die guten, sind das nicht die der Vernünftigen, die schlechten aber die der Unvernünftigen?

KR.: Wie anders?

d7 Ἐλέγετο nimmt das ἐλέγετο von d4 auf — d8 ἐγᾦμαι Krasis aus ἐγώ und οἴμαι (= οἴομαι) — ὑπὸ τῶν οἰομένων τὶ λέγειν τι etwas (Substanzielles); der Inf. λέγειν hängt von οἰομένων ab; οἱ οἰόμενοι diejenigen, die glaubend9 τῶν δοξῶν (der Meinungen) Gen. partitivus; die Teile sind τὰς μὲν und τὰς δὲ (e1) —

e1 δέοι Opt.! → Stfπερὶ πολλοῦ ποιεῖσθαι hoch schätzene2 πρὸς θεῶν bei den Göttern

e3 ὅσα γε τἀνθρώπεια nach menschlichem Ermessenἐκτὸς εἶ wörtl.: du bist außerhalb; hier: du bist weit davon entfernt; ἐκτός m. Gen.! — 47a1 αὔριον morgenπαρακρούοι von παρα-κρούω beirrenἡ συμφορά Unglücka2 σκόπει Person? Beachte den Akzent! → Konjug.οὐχ ἱκανῶς δοκεῖ σοι λέγεσθαι leitet eine Frage ein! — a3 τιμᾶν → Konjug.a4 οὐδὲ πάντων und auch nicht von allen; knüpft an das οὐ πάσας (a2f.) an —




a7 τὰς μὲν χρηστὰς τιμᾶν die Inf.-Konstruktion hängt immer noch von χρή in Z. a3 oben ab — χρηστός brauchbar, gutπονηρός schlecht

a10 Χρησταὶ δὲ οὐχ αἱ … elliptisch, erg. εἰσίν: Sind nicht die der Vernünftigen gut? Was ist mit die der Vernünftigen gemeint? δόξαι! — ἄφρων Gegenteil von φρόνιμος


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     ΣΩ. Φέρε δή, πῶς αὖ τὰ τοιαῦτα ἐλέγετο; Γυμναζόμενος
ἀνὴρ καὶ τοῦτο πράττων πότερον παντὸς ἀνδρὸς ἐπαίνῳ καὶ
ψόγῳ καὶ δόξῃ τὸν νοῦν προσέχει, ἢ ἑνὸς μόνου ἐκείνου, ὃς
ἂν τυγχάνῃ ἰατρὸς ἢ παιδοτρίβης ὤν;
     ΚΡ. Ἑνὸς μόνου.
     ΣΩ. Οὐκοῦν φοβεῖσθαι χρὴ τοὺς ψόγους καὶ ἀσπάζεσθαι
τοὺς ἐπαίνους τοὺς τοῦ ἑνὸς ἐκείνου ἀλλὰ μὴ τοὺς τῶν
πολλῶν.
     ΚΡ. Δῆλα δή.
     ΣΩ. Ταύτῃ ἄρα αὐτῷ πρακτέον καὶ γυμναστέον καὶ
ἐδεστέον γε καὶ ποτέον, ᾗ ἂν τῷ ἑνὶ δοκῇ, τῷ ἐπιστάτῃ καὶ
ἐπαΐοντι, μᾶλλον ἢ ᾗ σύμπασι τοῖς ἄλλοις.
     ΚΡ. Ἔστι ταῦτα.
[Übersetzung]
Sokrates: Wohlan, wie wurde wiederum hierüber gesprochen? Ein Mann der Leibesübungen treibt und sich dies zur Aufgabe macht, wird der wohl auf Jedermanns Lob und Tadel und Meinung achten, oder nur auf jenes allein, auf des Arztes oder des Turnmeisters?
KR.: Auf jenes allein.
SO.: Also fürchten muß er auch nur den Tadel, und Freude haben nur an dem Lobe eines Einen, und nicht der Menge?
KR.: Offenbar.
SO.: Auf die Art also muß er zu Werke gehn und sich, zum Beispiel, üben und essen und trinken wie dieser Eine es gut findet, der Meister und Sachverständige, vielmehr als wie alle Andere insgesamt.
KR.: So ist es.

a13 Φέρε δή Wohlan!Γυμναζόμενος ἀνὴρ καὶ τοῦτο πράττων (ein Mann,) der trainiert und dies in die Tat umsetzta13–b3 πότερον … ἤ Satzstruktur: Disjunktive Frage (ob … oder), aber im HS wird das πότερον nicht übersetzt. Ordne und übersetze so: Achtet jemand, der trainiert … umsetzt, auf … von (παντὸς ἀνδρὸς), oder von (ἑνὸς μόνου ἐκείνου), der …τὸν νοῦν προσέχειν (seinen Geist auf etwas richten =) auf etwas achten; mit Dat: ἐπαίνῳ καὶ ψόγῳ: auf Lob und Tadel b3 τυγχάνῃ … ὤν → Präd. Partizipὁ παιδοτρίβης Turnlehrer





b8 Δῆλα δή Antwortfloskel: offenbar

b9–10 Ταύτῃ … ᾗ Satzstruktur: Auf diese Weise … wieαὐτῷ (Dativus auctoris) von ihmπρακτέον (Verbaladj. auf -τέος) es muss gehandelt werdenἐδεστέον v. ἔδω essenποτέον v. πίνω trinkenὁ ἐπιστάτης, -ου Aufseherb11 ὁ ἐπαΐων, -οντος (part. von ἐπαΐω ich verstehe) Fachmannμᾶλλον ἤ mehr als s. ᾗ in b10 — b12 Ἔστι ταῦτα so ist es

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     ΣΩ. Εἶεν. Ἀπειθήσας δὲ τῷ ἑνὶ καὶ ἀτιμάσας αὐτοῦ τὴν
δόξαν καὶ τοὺς ἐπαίνους, τιμήσας δὲ τοὺς τῶν πολλῶν
καὶ μηδὲν ἐπαϊόντων, ἆρα οὐδὲν κακὸν πείσεται;
     ΚΡ. Πῶς γὰρ οὔ;
     ΣΩ. Τί δ᾽ ἔστι τὸ κακὸν τοῦτο, καὶ ποῖ τείνει, καὶ εἰς
     τί τῶν τοῦ ἀπειθοῦντος;
     ΚΡ. Δῆλον ὅτι εἰς τὸ σῶμα· τοῦτο γὰρ διόλλυσι.
     ΣΩ. Καλῶς λέγεις. Οὐκοῦν καὶ τἆλλα, ὦ Kρίτων, οὕτως,
ἵνα μὴ πάντα διΐωμεν, καὶ δὴ καὶ περὶ τῶν δικαίων καὶ
ἀδίκων καὶ αἰσχρῶν καὶ καλῶν καὶ ἀγαθῶν καὶ κακῶν, περὶ
ὧν νῦν ἡ βουλὴ ἡμῖν ἐστιν, πότερον τῇ τῶν πολλῶν δόξῃ
δεῖ ἡμᾶς ἕπεσθαι καὶ φοβεῖσθαι αὐτὴν ἢ τῇ τοῦ ἑνός, εἴ τίς
ἐστιν ἐπαΐων, ὃν δεῖ καὶ αἰσχύνεσθαι καὶ φοβεῖσθαι μᾶλλον
ἢ σύμπαντας τοὺς ἄλλους; Ὧι εἰ μὴ ἀκολουθήσομεν, δια-
φθεροῦμεν ἐκεῖνο καὶ λωβησόμεθα, ὃ τῷ μὲν δικαίῳ βέλτιον
ἐγίγνετο τῷ δὲ ἀδίκῳ ἀπώλλυτο. Ἢ οὐδέν ἐστι τοῦτο;
     ΚΡ. Οἶμαι ἔγωγε, ὦ Σώκρατες.
[Übersetzung]
Sokrates: Wohl! Ist er aber diesem Einen unfolgsam, und achtet seine Meinung und sein Lob gering, höher aber das der andern unkundigen Leute, wird ihm dann nichts übles begegnen?
KR.: Wie sollte es ihm nicht?
SO.: Was ist nun wohl dieses Übel? worauf zielt es, und was trifft den Unfolgsamen?
KR.: Seinen Leib offenbar, denn diesen zerrüttet er.
SO.: Wohl gesprochen. Ist es nun nicht eben so mit allem Andern, Kriton, damit wir nicht alles durchgehn, also auch mit dem gerechten und ungerechten, dem schändlichen und schönen, dem Guten und Bösen, worüber wir eben jetzt beratschlagen, ob wir hierin der Meinung der Vielen folgen und sie fürchten müssen, oder nur der des einen, wenn es einen Sachverständigen hierin gibt, den man mehr scheuen und fürchten muß als alle anderen, welchem dann nicht folgend wir uns das verderben werden und verstümmeln, was eben durch das Recht besser wird, durch das Unrecht aber untergeht. Oder gibt es dergleichen nichts?
KR.: Ja wohl, denke ich wenigstens, Sokrates.

c2 Ἀπειθήσας Aor. v. ἀπειθέω: Gegenteil von πείθομαι (→ Bedeutung) —

c3 πείσεται → Stf (Achtung: πείσομαι ist das Fut. von πάσχω und von πείθομαι!) —



c5 τείνω hier: zielenc6 εἰς τί τῶν τοῦ ἀπειθοῦντος worauf beim dem, der nicht auf den Richtigen hört

c7 διόλλυσι 3. P. v. διόλλυμι zugrunde richten

c8 τἆλλα (Krasis): τὰ ἄλλα —

c9 διΐωμεν v. δί-ειμι (etw.) durchgehen → Konjug.καὶ δὴ καὶ und so (auch)


c11–d1 πότερον … ἢ ordne so: πότερον δεῖ ἡμᾶς ἕπεσθαι τῇ τῶν πολλῶν δόξῃ καὶ φοβεῖσθαι αὐτὴν ἢ τῇ τοῦ ἑνός —



d3 Ὧι (Iota adscriptum, gew. ᾧ) relativer Satzanschluss — ἀκολουθήσομεν Fut. Akt. v. ἀκολουθέω folgenδιαφθεροῦμεν → Stfλωβησόμεθα → Stfd4  Rel.-Pron., bezieht sich auf ἐκεῖνο in d3. Was ist mit dem Neutrum gemeint? (s. c7!) — d5 ἀπώλλυτο → StfἪ οὐδέν ἐστι τοῦτο; Oder ist nichts von der Art?




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     ΣΩ. Φέρε δή, ἐὰν τὸ ὑπὸ τοῦ ὑγιεινοῦ μὲν βέλτιον
γιγνόμενον, ὑπὸ τοῦ νοσώδους δὲ διαφθειρόμενον διολέσωμεν
πειθόμενοι μὴ τῇ τῶν ἐπαϊόντων δόξῃ, ἆρα βιωτὸν ἡμῖν ἐστιν
διεφθαρμένου αὐτοῦ; Ἔστι δέ που τοῦτο σῶμα· ἢ οὐχί;
     ΚΡ. Ναί.
     ΣΩ. Ἆρ᾽ οὖν βιωτὸν ἡμῖν ἐστιν μετὰ μοχθηροῦ καὶ
διεφθαρμένου σώματος;
     ΚΡ. Οὐδαμῶς.
     ΣΩ. Ἀλλὰ μετ᾽ ἐκείνου ἄρ᾽ ἡμῖν βιωτὸν διεφθαρμένου,
ᾧ τὸ ἄδικον μὲν λωβᾶται, τὸ δὲ δίκαιον ὀνίνησιν; Ἢ φαυλό-
τερον ἡγούμεθα εἶναι τοῦ σώματος ἐκεῖνο, ὅτι ποτ᾽ ἐστὶ τῶν ἡμετέρων, περὶ ὃ ἥ τε ἀδικία καὶ ἡ δικαιοσύνη ἐστίν;
     ΚΡ. Οὐδαμῶς.
     ΣΩ. Ἀλλὰ τιμιώτερον;
     ΚΡ. Πολύ γε.
[Übersetzung]
Sokrates: Wohlan denn! Wenn wir nun das, was durch das Ungesunde zerrüttet, durch das Gesunde aber gebessert wird, indem wir nicht der Sachkundigen Meinung gehorchen, zerrüttet haben, lohnt es wohl noch zu leben nach dessen Zerrüttung? Dies ist aber doch wegen des Leibes? Oder nicht?
KR.: Ja.
SO.: Lohnt es nun wohl zu leben mit einem abgeschwächten und zerrütteten Leibe?
KR.: Keineswegs.
SO.: Allein wenn jenes zerrüttet ist, soll es doch noch lohnen zu leben, was eben durch Unrechthandeln beschädigt wird, durch Rechthandeln aber gewinnt? Oder halten wir das etwa für schlechter als den Leib, was es auch sei von dem unsrigen, worauf Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit sich beziehen?
KR.: Keineswegs.
SO.: Sondern für edler?
KR.: Bei weitem.



d8 νοσώδης, -ους krankhaft, ungesundδιολέσωμεν = ἀπολέσωμεν → Stfd9 πειθόμενοι μὴ an dem μή sieht man, dass das Partizip konditional aufgefasst werden muss (wenn) — ἆρα βιωτὸν ἡμῖν ἐστιν ist uns das Leben noch lebenswert?e1 διεφθαρμένου vorzeitig, weil Perfekt (resultativ!). → Stf


e3 μοχθηρός, -ά, -όν elend, schlecht, unbrauchbar



e6 μετ᾽ ἐκείνου ἄρ᾽ ἡμῖν βιωτὸν διεφθαρμένου Ordne so: μετ᾽ ἐκείνου διεφθαρμένου ἄρ᾽ ἡμῖν βιωτὸν <ἐστιν> e7 ᾧ τὸ ἄδικον μὲν λωβᾶται Hier ist τὸ ἄδικον Subjekt, und λωβᾶται wird mit dem Dativ verbunden: ᾧ. Dies geschieht wegen des parallelen ὀνίνησιν (v. ὀνίνημι) nützen, das immer mit Dativ steht. Dazu ist τὸ δὲ δίκαιον Subjekt. — 48a1 περὶ ὃ … ἐστίν worauf sich … beziehen




a3 τίμιος geehrt, wert, kostbar

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     ΣΩ. Οὐκ ἄρα, ὦ βέλτιστε, πάνυ ἡμῖν οὕτω φροντιστέον,
τί ἐροῦσιν οἱ πολλοὶ ἡμᾶς, ἀλλ᾽ ὅ τι ὁ ἐπαΐων περὶ τῶν
δικαίων καὶ ἀδίκων, ὁ εἷς καὶ αὐτὴ ἡ ἀλήθεια. Ὥστε πρῶτον
μὲν ταύτῃ οὐκ ὀρθῶς εἰσηγῇ, εἰσηγούμενος τῆς τῶν πολλῶν
δόξης δεῖν ἡμᾶς φροντίζειν περὶ τῶν δικαίων καὶ καλῶν καὶ
ἀγαθῶν καὶ τῶν ἐναντίων.
[Übersetzung]
Sokrates:
SO.: Also keineswegs, o Bester, haben wir das so sehr zu bedenken, was die Leute sagen werden von uns, sondern was der Eine, der sich auf Gerechtes und Ungerechtes versteht, und die Wahrheit selbst. So daß du schon hierin die Sache nicht richtig einleitest, wenn du vorträgst, wir müßten auf die Meinung der Leute vom Gerechten, Schönen und Guten und dem Gegenteil Bedacht nehmen.

a5 Οὐκ ἄρα … πάνυ ganz und gar nichtἡμῖν … φροντιστέον Verbaladj. auf -έος im Neutr. mit Dativus auctoris; erg. ein ἐστίν: (uns ist nachzudenken =) wir müssen nachdenkena6 ἐροῦσιν → Stfἡμᾶς Akk. Graecus: in Bezug auf unsa8 ταύτῃ vgl. zu b9 — εἰσηγῇ (aus εἰς u. ἡγέομαι) einführen, den Anfang machen, darlegenεἰσηγούμενος übs. das Partizip modal (indem); davon hängt der Inf. φροντίζειν (sich kümmern um - a9) ab: φροντίζειν hat den Genitiv bei sich (τῆς τῶν πολλῶν δόξης); und worüber die Vielen eine Meinung haben, das steht in der περί-Phrase.

* Zählfehler in der Oxford-Ausgabe (ed. I. Burnet)