Solon Fragment 3 (D) – Eunomie-Elegie 07.01.16

Solon, fr. 3 D

Eunomie-Elegie

(Hier gibt es eine Gliederung dazu.)

 Z. 
Griechischer Text
Übersetzung




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ἡμετέρη δὲ πόλις κατὰ μὲν Διὸς οὔποτ’ ὀλεῖται
αἶσαν καὶ μακάρων θεῶν φρένας ἀθανάτων·
τοίη γὰρ μεγάθυμος ἐπίσκοπος ὀβριμοπάτρη
Παλλὰς Ἀθηναίη χεῖρας ὕπερθεν ἔχει·
αὐτοὶ δὲ φθείρειν μεγάλην πόλιν ἀφραδίῃσιν
ἀστοὶ βούλονται χρήμασι πειθόμενοι,
δήμου θ’ ἡγεμόνων ἄδικος νόος, οἷσιν ἑτοῖμον
ὕβριος ἐκ μεγάλης ἄλγεα πολλὰ παθεῖν·
οὐ γὰρ ἐπίστανται κατέχειν κόρον οὐδὲ παρούσας
εὐφροσύνας κοσμεῖν δαιτὸς ἐν ἡσυχίῃ
.........
πλουτέουσιν δ’ ἀδίκοις ἔργμασι πειθόμενοι
.........
οὔθ’ ἱερῶν κτεάνων οὔτε τι δημοσίων
φειδόμενοι κλέπτουσιν ἀφαρπαγῇ ἄλλοθεν ἄλλος,
οὐδὲ φυλάσσονται σεμνὰ Δίκης θέμεθλα,
ἣ σιγῶσα σύνοιδε τὰ γιγνόμενα πρό τ’ ἐόντα,
τῷ δὲ χρόνῳ πάντως ἦλθ’ ἀποτεισομένη,
τοῦτ’ ἤδη πάσῃ πόλει ἔρχεται ἕλκος ἄφυκτον,
ἐς δὲ κακὴν ταχέως ἤλυθε δουλοσύνην,
ἣ στάσιν ἔμφυλον πόλεμόν θ’ εὕδοντ’ ἐπεγείρει,
ὃς πολλῶν ἐρατὴν ὤλεσεν ἡλικίην·
ἐκ γὰρ δυσμενέων ταχέως πολυήρατον ἄστυ
τρύχεται ἐν συνόδοις τοῖς ἀδικέουσι φίλους.
ταῦτα μὲν ἐν δήμῳ στρέφεται κακά· τῶν δὲ πενιχρῶν
ἱκνέονται πολλοὶ γαῖαν ἐς ἀλλοδαπὴν
πραθέντες δεσμοῖσί τ’ ἀεικελίοισι δεθέντες
.........
οὕτω δημόσιον κακὸν ἔρχεται οἴκαδ’ ἑκάστῳ,
αὔλειοι δ’ ἔτ’ ἔχειν οὐκ ἐθέλουσι θύραι,
ὑψηλὸν δ' ὑπὲρ ἕρκος ὑπέρθορεν, εὗρε δὲ πάντως,
εἰ καί τις φεύγων ἐν μυχῷ ᾖ θαλάμου.
ταῦτα διδάξαι θυμὸς Ἀθηναίους με κελεύει,
ὡς κακὰ πλεῖστα πόλει Δυσνομίη παρέχει·
Εὐνομίη δ' εὔκοσμα καὶ ἄρτια πάντ' ἀποφαίνει,
καὶ θαμὰ τοῖς ἀδίκοις ἀμφιτίθησι πέδας·
τραχέα λειαίνει, παύει κόρον, ὕβριν ἀμαυροῖ,
αὑαίνει δ’ ἄτης ἄνθεα φυόμενα,
εὐθύνει δὲ δίκας σκολιάς, ὑπερήφανά τ’ ἔργα
πραύνει· παύει δ’ ἔργα διχοστασίης,
παύει δ’ ἀργαλέης ἔριδος χόλον, ἔστι δ’ ὑπ’ αὐτῆς
πάντα κατ’ ἀνθρώπους ἄρτια καὶ πινυτά.
Unsere Stadt wird nie nach des Zeus Schicksale zu Grund gehn,
Und der unsterblichen und seligen Götter Beschluss;
Solch hochheldengemute Behüterin, vatergewalt’ge
Pallas Athene, hält schützende Hände darob.
Aber sie selbst sind willens, die mächtige Stadt zu verderben,
Bürger, in törichtem Sinn gebend dem Gelde Gehör;
Und die Berater des Volks sind Freveler, welchen bereit ist,
Dass aus frechem Begehn mancherlei Leiden sie trifft;
Denn nicht können sie wehren der Sättigung, noch an der Mahlzeit
Mit friedfertiger Ruh schmücken den nahen Genuss ...
(Sättigung zeugt Hochmut, wenn Reichtums Fülle gesellt ist.)
Reichtum schaffen sie sich, geben dem Frevel Gehör,
(Nur auf steten Erwerb ist Sinn und Denken gerichtet;)
Weder den heiligen mehr, weder des Volkes Besitz
Schonen sie, Diebstahl übend mit mancherlei Raubesgelüsten,
Und nicht achten sie mehr Dikes erhabenen Grund.
Die stillschweigend beschauet das Werdende wie das Geschehne,
Aber zuletzt ganz voll mit der Vergeltung erscheint.
Dies trifft alle die Stadt schon jetzt mit unmeidbarer Wunde,
Und schnell über sie kam trauriges Sklavengeschick,
Das einheimischen Zwist und den schlafenden Krieg ihr erwecket,
Der gar vielen der Kern lieblicher Jugend verzehrt.
Denn bald wird von den Feinden die liebliche Feste geängstet,
Wo sie den Freunden Gewalt in den Versammlungen tun.
Dieses Verderben bewegt in dem Volke sich; aber die Armen
Ziehn mit Haufen hinweg, fern in ein fremdes Gebiet,
Wo sie verkauft und gebunden mit ganz unziemlichen Banden
(Unter der Knechtschaft Zwang feindliches Übel bestehn.)
So kommt Volkesverderb in die Wohnungen aller gegangen,
Und kein Tor ist am Hof, das ihm zu wehren begehrt,
Denn hoch springt er der Mauer herein, und keiner entgeht ihm,
Ob den Entfliehenden auch Winkel und Kammer umfahn. –
Dieses gebeut mir das Herz die athenischen Männer zu lehren,
Wie viel Übel dem Staat schlimme Verfassung erbeut,
Gute Verfassung alles gefügt und geordnet ersehn lässt,
Und in Fesseln sogleich leget der Bösen Geschlecht,
Macht, was rauh ist, glatt, hemmt Sättigung, löschet den Frevel,
Macht, dass der Unheilschuld wuchernde Blüte verwelkt,
Machet das Recht, das gekrümmte, gerad, und mildert vermessne
Taten, und setzet dem Tun böser Entzweiung ein Ziel,
Setzet es leidigem Groll der Erbitterung; ihr im Gefolge
Ist bei dem Menschengeschlecht alles gefügt und bedacht.