Protagoras Fragmente 15.03.16

Protagoras

fr. B1: homo-mensura-Satz (Plat., Theaet. 151e) [217]
Kommentar / Übersetzung



Πρωταγόρας ὁ ᾿Αβδηρίτης ἐναρχόμενος τῶν Καταβαλλόντων ἀνεφώνησε· Πάντων χρημάτων μέτρον ἐστὶν ἄνθρωπος, τῶν μὲν ὄντων ὡς ἔστιν, τῶν δὲ οὐκ ὄντων ὡς οὐκ ἔστιν. Ἀνέγνωκας γάρ που; — ᾿Ανέγνωκα καὶ πολλάκις. — Οὐκοῦν οὕτως πως λέγει, ὡς, οἷα μὲν ἕκαστα ἐμοὶ φαίνεται, τοιαῦτα μὲν ἔστιν ἐμοί, οἷα δὲ σοί, τοιαῦτα δὲ αὖ σοί· ἄνθρωπος δὲ σύ τε κἀγώ;
[Übersetzung]
Protagoras aus Abdera lehrte, wobei er von der Schrift über die Widersprüche seinen Ausgang nahm: „Aller Dinge Maß ist der Mensch, der seienden, dass sie sind, der nichtseienden, dass sie nicht sind.“ Hast du das schon irgendwo gelesen? — Das habe ich schon oft gelesen. — Er meint das also irgendwie so, dass alles, wie es mir erscheint, so auch für mich ist, wie es aber dir erscheint, so auch für dich ist. Ein Mensch bist aber du und bin ich?
fr. B4: Götter (Diog. Laert. 9,51; Euseb. P.E.14,3,7) [220]
 



Περὶ μὲν θεῶν οὐκ ἔχω εἰδέναι, οὔθ’ ὡς εἰσὶν οὔθ’ ὡς οὐκ εἰσὶν οὔθ’ ὁποῖοί τινες ἰδέαν· πολλὰ γὰρ τὰ κωλύοντα εἰδέναι ἥ τ’ ἀδηλότης καὶ βραχὺς ὢν ὁ βίος τοῦ ἀνθρώπου.
[Übersetzung]
Von den Göttern kann ich nichts erkennen, weder dass es solche gibt, noch dass es keine gibt, noch wie sie von Gestalt sind. Denn viele Hindernisse versperren uns diese Erkenntnis: die Unklarheit der Sache und die Kürze des menschlichen Lebens.
fr. B6ab: Notwendigkeit (Aet., I 25,4) [223, 224]
 

Πρῶτος ἔφη δύο λόγους εἶναι περὶ παντὸς πράγματος ἀντικειμένους ἀλλήλοις.
Τὸν ἥττω ... λόγον κρείττω ποιεῖν.
[Übersetzung]
Als erster sagte er, dass „zwei Reden“ existierten „über jede Sache, die einander entgegengesetzt sind“.
„Das schwächere Argument zum stärkeren machen“.
fr. B3: Begabung und Übung (Anecd. Par. 1,171,31) [222]
 


Ἐν τῷ ἐπιγραφομένῳ Μεγάλῳ λόγῳ ὁ Πρωταγόρας εἶπε· Φύσεως καὶ ἀσκήσεως διδασκαλία δεῖται καὶ ἀπὸ νεότητος δὲ ἀρξαμένους δεῖ μανθάνειν.
[Übersetzung]
In dem Große Rede betitelten Werk sagte Protagoras: „Die Kunst des Lehrens bedarf der Naturanlage und der Übung“, und „von Jugend an muss man lernen“.