Platon Apologie des Sokrates 28.04.16

Platon, Apologie

III (19a8–d7): Verkehrte Meinungen über Sokrates: a) Naturphilosoph

19
Text nach Burnet
Kommentar / Übersetzung
a 8
b



5
c



5



d



5
Ἀναλάβωμεν οὖν ἐξ ἀρχῆς τίς ἡ κατηγορία ἐστὶν ἐξ ἧς
ἡ ἐμὴ διαβολὴ γέγονεν, ᾗ δὴ καὶ πιστεύων Μέλητός με ἐγρά-
ψατο τὴν γραφὴν ταύτην. Εἶεν· τί δὴ λέγοντες διέβαλλον
οἱ διαβάλλοντες; Ὥσπερ οὖν κατηγόρων τὴν ἀντωμοσίαν
δεῖ ἀναγνῶναι αὐτῶν· «Σωκράτης ἀδικεῖ καὶ περιεργάζεται
ζητῶν τά τε ὑπὸ γῆς καὶ οὐράνια καὶ τὸν ἥττω λόγον κρείττω
ποιῶν καὶ ἄλλους ταὐτὰ ταῦτα διδάσκων.» Τοιαύτη τίς ἐστιν·
ταῦτα γὰρ ἑωρᾶτε καὶ αὐτοὶ ἐν τῇ Ἀριστοφάνους κωμῳδίᾳ,
Σωκράτη τινὰ ἐκεῖ περιφερόμενον, φάσκοντά τε ἀεροβατεῖν
καὶ ἄλλην πολλὴν φλυαρίαν φλυαροῦντα, ὧν ἐγὼ οὐδὲν οὔτε
μέγα οὔτε μικρὸν πέρι ἐπαΐω. Καὶ οὐχ ὡς ἀτιμάζων λέγω
τὴν τοιαύτην ἐπιστήμην, εἴ τις περὶ τῶν τοιούτων σοφός
ἐστιν – μή πως ἐγὼ ὑπὸ Μελήτου τοσαύτας δίκας φεύγοιμι –
ἀλλὰ γὰρ ἐμοὶ τούτων, ὦ ἄνδρες Ἀθηναῖοι, οὐδὲν μέτεστιν.
Μάρτυρας δὲ αὖ ὑμῶν τοὺς πολλοὺς παρέχομαι, καὶ ἀξιῶ
ὑμᾶς ἀλλήλους διδάσκειν τε καὶ φράζειν, ὅσοι ἐμοῦ πώποτε
ἀκηκόατε διαλεγομένου – πολλοὶ δὲ ὑμῶν οἱ τοιοῦτοί εἰσιν –
φράζετε οὖν ἀλλήλοις εἰ πώποτε ἢ μικρὸν ἢ μέγα ἤκουσέ
τις ὑμῶν ἐμοῦ περὶ τῶν τοιούτων διαλεγομένου, καὶ ἐκ
τούτου γνώσεσθε ὅτι τοιαῦτ᾽ ἐστὶ καὶ τἆλλα περὶ ἐμοῦ ἃ οἱ
πολλοὶ λέγουσιν.
[Übersetzung]
Rufen wir uns also zurück von Anfang her, was für eine Anschuldigung es doch ist, aus welcher mein übler Ruf entstanden ist, worauf auch Melitos bauend diese Klage gegen mich eingegeben hat. Wohl! Mit was für Reden also verleumdeten mich meine Verleumder? Als wären sie ordentliche Kläger, so muß ich ihre beschworene Klage ablesen: „Sokrates frevelt und treibt Torheit indem er unterirdische und himmlische Dinge untersucht und Unrecht zu Recht macht, und dies auch andere lehrt." Solcherlei ist sie etwa, denn solcherlei habt ihr selbst gesehen in des Aristophanes Komödie, wo ein Sokrates vorgestellt wird, der sich rühmt in der Luft zu gehn, und viele andere Albernheiten vorbringt, wovon ich weder viel noch wenig verstehe. Und nicht sage ich dies um eine solche Wissenschaft zu schmähen, es kann ja jemand in diesen Dingen wirkliches Wissen besitzen, - möchte ich mich doch nicht solcher Anklagen vom Melitos zu erwehren haben! - sondern nur, ihr Athener, weil ich eben von diesen Dingen nichts verstehe. Und zu Zeugen rufe ich einen großen Teil von euch selbst, und fordere euch auf, einander zu berichten und zu erzählen, so viele eurer jemals mich reden gehört haben. Deren aber gibt es viele unter euch. So erzählt euch nun, ob jemals einer unter euch mich viel oder wenig über dergleichen Dinge hat reden gehört. Und hieraus könnt ihr ersehen, daß es eben so auch mit allem übrigen steht, was die Leute von mir sagen.