Leukipp, fr. A8: Die Atomlehre (Simpl. Phys. 28, 4) [176]
Kommentar / Übersetzung
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Λεύκιππος δὲ ὁ Ἐλεάτης ἢ Μιλήσιος (ἀμφοτέρως γὰρ λέγεται περὶ αὐτοῦ) κοινωνήσας Παρμενίδῃ τῆς φιλοσοφίας, οὐ τὴν αὐτὴν ἐβάδισε Παρμενίδῃ καὶ Ξενοφάνει περὶ τῶν ὄντων ὁδόν, ἀλλ' ὡς δοκεῖ τὴν ἐναντίαν. Ἐκείνων γὰρ ἓν καὶ ἀκίνητον καὶ ἀγένητον καὶ πεπερασμένον ποιούντων τὸ πᾶν καὶ τὸ μὴ ὂν μηδὲ ζητεῖν συγχωρούντων, οὗτος ἄπειρα καὶ ἀεὶ κινούμενα ὑπέθετο στοιχεῖα τὰς ἀτόμους καὶ τῶν ἐν αὐτοῖς σχημάτων ἄπειρον τὸ πλῆθος διὰ τὸ μηδὲν μᾶλλον τοιοῦτον ἢ τοιοῦτον εἶναι καὶ γένεσιν καὶ μεταβολὴν ἀδιάλειπτον ἐν τοῖς οὖσι θεωρῶν. Ἔτι δὲ οὐδὲν μᾶλλον τὸ ὂν ἢ τὸ μὴ ὂν ὑπάρχειν, καὶ αἴτια ὁμοίως εἶναι τοῖς γινομένοις ἄμφω. Τὴν γὰρ τῶν ἀτόμων οὐσίαν ναστὴν καὶ πλήρη ὑποτιθέμενος ὂν ἔλεγεν εἶναι καὶ ἐν τῷ κενῷ φέρεσθαι, ὅπερ μὴ ὂν ἐκάλει καὶ οὐκ ἔλαττον τοῦ ὄντος εἶναί φησι.
[Übersetzung]
Leukipp aus Elea oder Milet (beide Angaben sind nämlich über ihn überliefert), der mit Parmenides philosophisch vieles gemeinsam hatte, ist in Bezug auf die seienden Dinge nicht den gleichen Weg wie wie Parmenides und Xenophanes gegangen, sondern, wie es scheint, den entgegengesetzten. Denn während jene das All eins und unbeweglich und unentstanden und begrenzt sein ließen und das Nichtseiende nicht einmal zu untersuchen erlaubten, hat er unendliche viele und sich ewig bewegende Elemente, die Atome, und eine unendlich große Anzahl ihrer Formen angenommen, weil ein jedes Ding nicht mehr als solches denn als solches geschaffen sei, und weil er sah, dass Entstehen und Vergehen in den seienden Dingen unaufhörlich sind. Ferner existiert das Seiende um nichts mehr als das Nichtseiende, und beide seien auf gleiche Weise Ursache für die entstehenden Dinge. Denn er fasste die Substanz der Atome als fest und voll auf und sagte, diese sei das Seiende und bewege sich im leeren Raum, den er als das Nichtseiende bezeichnete und von dem er behauptet, es existiere um nichts weniger als das Seiende.
Leukipp, fr. A6: Die Atomlehre (Arist., Metaph. 985b4) [177]
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Λεύκιππος δὲ καὶ ὁ ἑταῖρος αὐτοῦ Δημόκριτος στοιχεῖα μὲν τὸ πλῆρες καὶ τὸ κενὸν εἶναί φασι, λέγοντες τὸ μὲν ὂν τὸ δὲ μὴ ὄν, τούτων δὲ τὸ μὲν πλῆρες καὶ στερεόν, τὸ ὄν, τὸ δὲ κενὸν καὶ μανόν, τὸ μὴ ὄν (διὸ καὶ οὐθὲν μᾶλλον τὸ ὂν τοῦ μὴ ὄντος εἶναί φασιν, ὅτι οὐδὲ τὸ κενὸν <ἔλαττον> τοῦ σώματος), αἴτια δὲ τῶν ὄντων ταῦτα ὡς ὕλην.
[Übersetzung]
Leukipp und sein Freund Demokrit behaupten aber, das Volle und das Leere seien Elemente, wobei sie das eine als das Seiende, das andere als das Nichtseiende bezeichnen. Von diesen sei das Volle und Harte das Seiende, das Leere und Lockere das Nichtseiende (deshalb sagen sie auch, dass das Seiende um nichts mehr existiere als das Nichtseiende, weil auch das Leere um nichts weniger existiere als das Körperliche). Diese seien, als Materie, die Ursachen der seienden Dinge.
Leukipp, fr. B2: Notwendigkeit (Aet., I 25,4) [184]
Λεύκιππος πάντα κατ’ ἀνάγκην, τὴν δ’ αὐτὴν ὑπάρχειν εἱμαρμένην. Λέγει γὰρ ἐν τῶ Περὶ νοῦ· Οὐδὲν χρῆμα μάτην γίνεται, ἀλλὰ πάντα ἐκ λόγου τε καὶ ὑπ’ ἀνάγκης.
[Übersetzung]
Leukipp unterwirft alles einer Notwendigkeit, sie sei dasselbe wie das Schicksal. Er sagt nämlich in seiner Schrift über den Nous: „Kein Ding entsteht planlos, sondern alles aus Sinn und unter Notwendigkeit.“
Demokrit, fr. B156: Das Leere (Plut. adv. Colot. 4 p. 1108F) [192]
Μὴ μᾶλλον τὸ δὲν ἢ τὸ μηδὲν εἶναι· δὲν μὲν ὀνομάζει Δημόκριτος τὸ σῶμα, μηδὲν δὲ τὸ κενόν, ὡς καὶ τούτου φύσιν τινὰ καὶ ὑπόστασιν ἰδίαν ἔχοντος.
[Übersetzung]
Das Etwas („Ichts“) sei nicht mehr als das „Nichts“; „Ichts“ nennt Demokrit den Körper, „Nichts“ aber das Leere, als ob auch dieses eine Natur und eine eigene Existenz hätte.
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