Erläuterungen zum Referat

Dionysostheater

Beim Dionysostheater kommt es vor allem auf folgende Punkte an:


Erläuterungen, die sonst nicht oder nur schwer zu finden sind

τραγῳδία von τράγος und ᾠδή. Das heißt nicht „Gesang der Böcke“ (von als Böcke verkleideten Schauspielern), sondern „Gesang auf einen Bock“, der dann geopfert wird, vgl. „Sündenbock“ in der Bibel.

Entwicklung der Tragödie:

  1. Dithyrambendichtung: Der Dithyrambos ist eine Gattung der antiken griechischen Chorlyrik, ein Hymnos zu Ehren des Gottes Dionysos, vorgetragen im Rahmen der Dionysien im Wechselgesang zwischen Chor und Vorsänger. D. h. der Chor ist der Hauptschauspieler, der einzelne Schauspieler ist nur als „Antworter“ dazugenomen worden. Daher auch der griechische Begriff für „Schauspieler“: ὑποκρίτης = Antworter.
  2. Es folgte Thespis mit seinem Karren. Thespiskarren ist die Bezeichnung für eine Wanderbühne. Der Name stammt von Thespis, dem ersten griechischen Tragödiendichter, der seine Theaterstücke laut der Überlieferung von Horaz auf einem Theaterwagen aufgeführt haben soll. Thespis (* 6. Jahrhundert v. Chr. in Ikaria, Attika) war einer der ersten griechischen Tragödiendichter, Theaterleiter und Schauspieler in Athen. Er galt bereits in der Antike als Erfinder des Dramas, speziell der Tragödie. Bei den großen Dionysien in Athen trat er zwischen 536 v. Chr. und 533 v. Chr. bei einem Tragödienwettstreit in Erscheinung. Er führte 534 v. Chr. die erste Tragödie auf, indem er dem an Dionysosfesten (Bakchosfesten) singenden und tanzenden Chor (mit menschlichen Masken) erstmals einen Schauspieler (in der Tracht des Dionysos) gegenüberstellte. Meist wurde auf Bakchos Bezug genommen. Laut Aristoteles schuf er mit diesem Kunstgriff den Übergang vom bloßen Chorauftritt zum Drama.
  3. Aischylos schuf den zweiten Schauspieler dazu.
  4. Sophokles den dritten Schauspieler.
  5. Euripides den vierten Schauspieler.

Neben den 3 großen (Aischylos, Sophokles und Euripides) gab es im 5. Jh. noch mindestens 50 weitere.

Das Jh. der Tragödie: ca. 530–406 (Tod des Euripides). In diesem „Jh. der Tragödie“ wurden ca. 900 Tragödien (und 500 Komödien) aufgeführt, dabei ca. 300 (also ein Drittel) von den „großen Drei“.

Die Bewerbung eines Dichters für die Teilnahme an den Dionysien erfolgte durch die Einreichung des Werks oder (vermutl.) erst des Konzepts beim ἄρχων ἐπώνυμος statt, der die Vorauswahl traf, welche drei dann antreten durften.