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Zuerst einmal Griechisch lesen und schreiben. In der Spracherwerbsphase, also in den Klassen 8 und 9, lernt der Schüler ca. 1250 Wörter – das ist alles. Dazu freilich eine reichhaltige Formenlehre. In der Syntax (der Satzgrammatik) sind schon viele Erscheinungen aus dem Lateinischen bekannt: AcI, Participium coniunctum, Genitivus absolutus (im Lat. „Abl. abs.“), Diverses aus der Kasuslehre usw.
Viel wichtiger aber sind die Inhalte, mit denen wir uns beschäftigen. Wir lernen, wie das Denken in Europa überhaupt erwachte, angefangen von einem durch und durch mythischen Weltbild, in dem die mythischen Begebenheiten als Fakten der Geschichte „in grauer Vorzeit“ gelten, heben die Griechen als die ersten Europäer den Kopf zum Himmel auf und machen sich Gedanken über die Naturphänomene. Dabei ersetzen sie die mythologische Erklärung durch Naturbeobachtungen, an die Stelle von mythischen Annahmen tritt vernünftige, logische Schlussfolgerung. Es ist der Weg „vom Mythos zum Logos“. Und dies sind einige Stationen dieses Wegs: |
Das mythische Weltbild: Krieg um Troja, Ilias, Odyssee, Achill, Agamemnon, Orest, Elektra, Ödipus, Antigone, Herakles, Theseus, Olympische Götter |
Die Anfänge der Philosophie: Thales, Parmenides, Heraklit, Demokrit, Leukipp, Atomtheorie |
Die Entstehung des Theaters: Aischylos, Sophokles, Euripides, Aristophanes |
Der Mensch als zentrum des Denkens: Aufklärung, Sophisten, Rhetorik, Sokrates |
Die Grundlage aller Philosophie bis heute: Platon, Akademie, Aristoteles, Stoa, Epikur |
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