Platon Politeia IV, 433 b3–436 a7 02.03.15

Platon, Politeia IV

433 b3–436 a7: Gerechtigkeit als τὰ αὑτοῦ πράττειν und im einzelnen Menschen

St. II
433
Griechischer Text nach Burnet (Oxford 1902)
Übersetzung
b

5
Τοῦτο τοίνυν, ἦν δ’ ἐγώ, ὦ φίλε, κινδυνεύει τρόπον τινὰ
γιγνόμενον ἡ δικαιοσύνη εἶναι, τὸ τὰ αὑτοῦ πράττειν. οἶσϑα
ὅϑεν τεκμαίρομαι;
Dies nun, mein Freund, sprach ich, daß man das Seinige tut, scheint mir, wenn es auf eine gewisse Weise geschieht, die Gerechtigkeit zu sein. Weißt du, woraus ich das schließe?
Οὐκ, ἀλλὰ λέγ’, ἔφη.
Nein, sondern sage es, erwiderte er.



10
c
Δοκεῖ μοι, ἦν δ’ ἐγώ, τὸ ὑπόλοιπον ἐν τῇ πόλει ὧν
ἐσκέμμεϑα, σωφροσύνης καὶ ἀνδρείας καὶ φρονήσεως, τοῦτο
εἶναι, ὃ πᾶσιν ἐκείνοις τὴν δύναμιν παρέσχεν ὥστε ἐγγε-
νέσϑαι, καὶ ἐγγενομένοις γε σωτηρίαν παρέχειν, ἕωσπερ ἂν
ἐνῇ. καίτοι ἔφαμεν δικαιοσύνην ἔσεσϑαι τὸ ὑπολειφϑὲν
ἐκείνων, εἰ τὰ τρία εὕροιμεν.
Es scheint mir, versetzte ich, das, was im Staate noch zurückbleibt nach dem, was wir betrachtet haben, der Besonnenheit, Tapferkeit und Einsicht, das zu sein, was allen jenen die Möglichkeit verlieh, darin zu entstehen, und für die entstandenen den Bestand zu sichern, solange es darin ist. Nun aber haben wir gesagt, daß die Gerechtigkeit sein werde, was nach jenen übrig bleibt, wenn wir die drei gefunden hätten.
Καὶ γὰρ ἀνάγκη, ἔφη.
Das ist auch notwendig, sagte er.

5



d



5
᾿Αλλὰ μέντοι, ἦν δ’ ἐγώ, εἰ δέοι γε κρῖναι τί τὴν πόλιν
ἡμῖν τούτων μάλιστα ἀγαϑὴν ἀπεργάσεται ἐγγενόμενον,
δύσκριτον ἂν εἴη πότερον ἡ ὁμοδοξία τῶν ἀρχόντων τε καὶ
ἀρχομένων, ἢ ἡ περὶ δεινῶν τε καὶ μή, ἅττα ἐστί, δόξης
ἐννόμου σωτηρία ἐν τοῖς στρατιώταις ἐγγενομένη, ἢ ἡ ἐν
τοῖς ἄρχουσι φρόνησίς τε καὶ φυλακὴ ἐνοῦσα, ἢ τοῦτο
μάλιστα ἀγαϑὴν αὐτὴν ποιεῖ ἐνὸν καὶ ἐν παιδὶ καὶ ἐν
γυναικὶ καὶ δούλῳ καὶ ἐλευϑέρῳ καὶ δημιουργῷ καὶ ἄρχοντι
καὶ ἀρχομένῳ, ὅτι τὸ αὑτοῦ ἕκαστος εἷς ὢν ἔπραττε καὶ οὐκ
ἐπολυπραγμόνει.
Indessen, fuhr ich fort, wenn wir zu entscheiden hätten, was von diesen den Staat, wenn es in ihm ist, am meisten gut machen wird, so wird es uns schwer fallen zu entscheiden, ob das Gleichgesinntsein der Regierenden und der Regierten, oder daß die Krieger die gesetzliche Ansicht über das, was schrecklich sei und nicht, in sich bewahren, oder die den Regierenden einwohnende Einsicht und Wachsamkeit, oder ob das besonders sie gut macht, wenn es in dem Kinde und dem Weibe und dem Knecht und dem Freien und dem Handwerker und dem Regierenden und Regierten vorhanden ist, daß jeder Einzelne sein einzelnes Geschäft verrichtete und nicht vielerlei trieb.
Δύσκριτον, ἔφη· πῶς δ’ οὔ;
Immerhin ist es schwer zu entscheiden, sagte er.
᾿Ενάμιλλον ἄρα, ὡς ἔοικε, πρὸς ἀρετὴν πόλεως τῇ τε
σοφίᾳ αὐτῆς καὶ τῇ σωφροσύνῃ καὶ τῇ ἀνδρείᾳ ἡ τοῦ
ἕκαστον ἐν αὐτῇ τὰ αὑτοῦ πράττειν δύναμις.
So kann denn also, wie es scheint, hinsichtlich der Tüchtigkeit eines Staates mit seiner Weisheit und Besonnenheit und Tapferkeit wetteifern die Fähigkeit, daß jeder in ihm das Seinige tut.
10
Καὶ μάλα, ἔφη.
Allerdings, versetzte er.

e
Οὐκοῦν δικαιοσύνην τό γε τούτοις ἐνάμιλλον ἂν εἰς ἀρετὴν
πόλεως ϑείης;
So setzest du also wohl die Gerechtigkeit als mit diesen wetteifernd hinsichtlich der Tüchtigkeit eines Staates?
Παντάπασι μὲν οὖν.
Jawohl.
Σκόπει δὴ καὶ τῇδε εἰ οὕτω δόξει· ἆρα τοῖς ἄρχουσιν
ἐν τῇ πόλει τὰς δίκας προστάξεις δικάζειν;
Betrachte es nun auch auf folgende Weise, ob es dir so scheinen wird: Du wirst wohl dem Regierenden in dem Staate die Rechtspflege übertragen?
5
Τί μήν;
Wem sonst?
῏Η ἄλλου οὑτινοσοῦν μᾶλλον ἐφιέμενοι δικάσουσιν ἢ
τούτου, ὅπως ἂν ἕκαστοι μήτ’ ἔχωσι τἀλλότρια μήτε τῶν
αὑτῶν στέρωνται;
Werden sie nun als Richter etwas anderes mehr erstreben als dies, daß keiner weder Fremdes inne habe noch seines Eigenen beraubt werde?
Οὔκ, ἀλλὰ τούτου.
Nein, sondern dies.
10
῾Ως δικαίου ὄντος;
Weil es gerecht ist?
Ναί.
Ja.

434
Καὶ ταύτῃ ἄρα πῃ ἡ τοῦ οἰκείου τε καὶ ἑαυτοῦ ἕξις τε καὶ
πρᾶξις δικαιοσύνη ἂν ὁμολογοῖτο.
Auch auf diese Weise also wäre zugestanden, daß das Haben und Tun des Eigenen und Seinigen Gerechtigkeit ist.
῎Εστι ταῦτα.
So ist's.


5
᾿Ιδὲ δὴ ἐὰν σοὶ ὅπερ ἐμοὶ συνδοκῇ. τέκτων σκυτοτόμου
ἐπιχειρῶν ἔργα ἐργάζεσϑαι ἢ σκυτοτόμος τέκτονος, ἢ τὰ
ὄργανα μεταλαμβάνοντες τἀλλήλων ἢ τιμάς, ἢ καὶ ὁ αὐτὸς
ἐπιχειρῶν ἀμφότερα πράττειν, πάντα τἆλλα μεταλλαττόμενα,
ἆρά σοι ἄν τι δοκεῖ μέγα βλάψαι πόλιν;
Sieh nun, ob du mit mir einverstanden bist: Ein Zimmermann, der eines Schusters, oder ein Schuster, der eines Zimmermanns Arbeiten machen wollte, entweder indem sie die Werkzeuge oder Ehren von einander umtauschten, oder auch indem der nämliche beides zugleich verrichten wollte, und wenn auch alles übrige vertauscht würde, glaubst du, daß es der Gemeinde großen Schaden brächte?
Οὐ πάνυ, ἔφη.
Nicht besonders, erwiderte er.

b



5
᾿Αλλ’ ὅταν γε οἶμαι δημιουργὸς ὢν ἤ τις ἄλλος χρηματιστὴς
φύσει, ἔπειτα ἐπαιρόμενος ἢ πλούτῳ ἢ πλήϑει ἢ ἰσχύι ἢ
ἄλλῳ τῳ τοιούτῳ εἰς τὸ τοῦ πολεμικοῦ εἶδος ἐπιχειρῇ ἰέναι,
ἢ τῶν πολεμικῶν τις εἰς τὸ τοῦ βουλευτικοῦ καὶ φύλακος
ἀνάξιος ὤν, καὶ τὰ ἀλλήλων οὗτοι ὄργανα μεταλαμβάνωσι
καὶ τὰς τιμάς, ἢ ὅταν ὁ αὐτὸς πάντα ταῦτα ἅμα ἐπιχειρῇ
πράττειν, τότε οἶμαι καὶ σοὶ δοκεῖν ταύτην τὴν τούτων
μεταβολὴν καὶ πολυπραγμοσύνην ὄλεϑρον εἶναι τῇ πόλει.
Wenn aber, denke ich, einer, der von Natur Handwerker ist oder sonst ein Geschäftsmann, übermütig gemacht durch Reichtum oder Anhang oder Stärke oder etwas anderes Derartiges, in den Kriegerstand eintreten will, oder einer der Krieger in den der Berater und Wächter, ohne dessen würdig zu sein, und diese die Werkzeuge und Ehren von einander umtauschen, oder wenn derselbe alles dieses gleichzeitig betreiben will, dann, denke ich, glaubst auch du, daß solcher Tausch von diesen und solche Vielgeschäftigkeit ein Verderben für die Gemeinde ist?
Παντάπασι μὲν οὖν.
Allerdings.

c
῾Η τριῶν ἄρα ὄντων γενῶν πολυπραγμοσύνη καὶ μεταβολὴ
εἰς ἄλληλα μεγίστη τε βλάβη τῇ πόλει καὶ ὀρϑότατ’ ἂν
προσαγορεύοιτο μάλιστα κακουργία.
Die Vielgeschäftigkeit der drei verschiedenen Stände also und ihr Umtauschen unter einander wäre der größte Schaden für den Staat und würde ganz mit Recht am ehesten als Verbrechen gegen ihn bezeichnet?
Κομιδῇ μὲν οὖν.
Freilich, vollkommen.

5
Κακουργίαν δὲ τὴν μεγίστην τῆς ἑαυτοῦ πόλεως οὐκ ἀδικίαν
φήσεις εἶναι;
Das größte Verbrechen gegen seinen Staat wirst du aber die Ungerechtigkeit nennen?
Πῶς δ’ οὔ;
Allerdings.



10
Τοῦτο μὲν ἄρα ἀδικία. πάλιν δὲ ὧδε λέγωμεν· χρηματι-
στικοῦ, ἐπικουρικοῦ, φυλακικοῦ γένους οἰκειοπραγία, ἑκάστου
τούτων τὸ αὑτοῦ πράττοντος ἐν πόλει, τοὐναντίον ἐκείνου
δικαιοσύνη τ’ ἂν εἴη καὶ τὴν πόλιν δικαίαν παρέχοι;
Das wäre also die Ungerechtigkeit. – Umgekehrt aber müssen wir sagen: Wenn der gelderwerbende, hilfeleistende, wachende Stand jeder seine Pflicht im Staate erfüllt, so wird diese Pflichterfüllung, als Gegenteil von jenem, Gerechtigkeit sein und den Staat gerecht machen.
d
Οὐκ ἄλλῃ ἔμοιγε δοκεῖ, ἦ δ’ ὅς, ἔχειν ἢ ταύτῃ.
Nicht anders scheint es mir sich zu verhalten als so, erklärte er.



5



e



5
435
Μηδέν, ἦν δ’ ἐγώ, πω πάνυ παγίως αὐτὸ λέγωμεν, ἀλλ’
ἐὰν μὲν ἡμῖν καὶ εἰς ἕνα ἕκαστον τῶν ἀνϑρώπων ἰὸν τὸ εἶδος
τοῦτο ὁμολογῆται καὶ ἐκεῖ δικαιοσύνη εἶναι, συγχωρησόμεϑα
ἤδη – τί γὰρ καὶ ἐροῦμεν; – εἰ δὲ μή, τότε ἄλλο τι σκεψόμεϑα.
νῦν δ’ ἐκτελέσωμεν τὴν σκέψιν ἣν ᾠήϑημεν, εἰ ἐν μείζονί τινι
τῶν ἐχόντων δικαιοσύνην πρότερον ἢ ἐκεῖ ἐπιχειρήσαιμεν
ϑεάσασϑαι, ῥᾷον ἂν ἐν ἑνὶ ἀνϑρώπῳ κατιδεῖν οἷόν ἐστιν. καὶ
ἔδοξε δὴ ἡμῖν τοῦτο εἶναι πόλις, καὶ οὕτω ᾠκίζομεν ὡς
ἐδυνάμεϑα ἀρίστην, εὖ εἰδότες ὅτι ἔν γε τῇ ἀγαϑῇ ἂν εἴη.
ὃ οὖν ἡμῖν ἐκεῖ ἐφάνη, ἐπαναφέρωμεν εἰς τὸν ἕνα, κἂν μὲν
ὁμολογῆται, καλῶς ἕξει· ἐὰν δέ τι ἄλλο ἐν τῷ ἑνὶ ἐμφαί-
νηται, πάλιν ἐπανιόντες ἐπὶ τὴν πόλιν βασανιοῦμεν, καὶ
τάχ’ ἂν παρ’ ἄλληλα σκοποῦντες καὶ τρίβοντες ὥσπερ ἐκ
πυρείων ἐκλάμψαι ποιήσαιμεν τὴν δικαιοσύνην· καὶ φανερὰν
γενομένην βεβαιωσόμεϑα αὐτὴν παρ’ ἡμῖν αὐτοῖς.
Wir wollen es noch nicht ganz fest nennen, sagte ich, sondern erst wenn uns, auch auf jeden einzelnen Menschen angewendet, dieser Begriff auch dort als Gerechtigkeit anerkannt wird, dann wollen wir es einräumen – denn was können wir sonst sagen?-; wo nicht, so wollen wir etwas anderes in Betracht ziehen. Jetzt aber wollen wir die Untersuchung zu Ende führen, von der wir glaubten, daß wir, wenn wir die Gerechtigkeit zuerst in einem Größeren, das sie besitzt, zu beschauen versuchen, dann leichter an dem einzelnen Menschen gewahren, welcher Art sie ist. Und ein solches schien uns nun ein Staat zu sein, und so haben wir denn einen möglichst guten gegründet, da wir wohl wußten, daß in dem guten sie sei. Was nun dort sich uns gezeigt hat, wollen wir auf den Einzelnen übertragen: Stimmt es überein, so ist es gut: falls aber an dem Einzelnen sich etwas anderes ergibt, so wollen wir wieder auf den Staat zurückkommen und eine Prüfung anstellen. Und vielleicht, wenn wir sie aneinander betrachten und reiben, können wir, wie aus zwei Hölzern die Flamme, die Gerechtigkeit aufleuchten machen, und wenn sie sichtbar geworden ist, wollen wir sie bei uns befestigen.
᾿Αλλ’, ἔφη, καϑ’ ὁδόν τε λέγεις καὶ ποιεῖν χρὴ οὕτως.
Wirklich, versetzte er, dein Verfahren ist ein geordnetes, und man muß es so machen.
5
῏Αρ’ οὖν, ἦν δ’ ἐγώ, ὅ γε ταὐτὸν ἄν τις προσείποι μεῖζόν
τε καὶ ἔλαττον, ἀνόμοιον τυγχάνει ὂν ταύτῃ ᾗ ταὐτὸν
προσαγορεύεται, ἢ ὅμοιον;
Ist nun wohl, fuhr ich fort, dasjenige, was man »gleich« benennt, – Größeres wie Kleineres, – unähnlich in der Beziehung, in welcher es als »gleich« bezeichnet wird, oder ähnlich?
῞Ομοιον, ἔφη.
Ähnlich, antwortete er.
b
Καὶ δίκαιος ἄρα ἀνὴρ δικαίας πόλεως κατ’ αὐτὸ τὸ τῆς
δικαιοσύνης εἶδος οὐδὲν διοίσει, ἀλλ’ ὅμοιος ἔσται.
So wird denn also auch ein gerechter Mann sich von einem gerechten Staate eben in bezug auf die Erscheinung der Gerechtigkeit in nichts unterscheiden, sondern ihm ähnlich sein?
῞Ομοιος, ἔφη.
Allerdings, antwortete er.

5
᾿Αλλὰ μέντοι πόλις γε ἔδοξεν εἶναι δικαία ὅτε ἐν αὐτῇ
τριττὰ γένη φύσεων ἐνόντα τὸ αὑτῶν ἕκαστον ἔπραττεν,
σώφρων δὲ αὖ καὶ ἀνδρεία καὶ σοφὴ διὰ τῶν αὐτῶν τούτων
γενῶν ἄλλ’ ἄττα πάϑη τε καὶ ἕξεις.
Aber ein Staat schien nun doch gerecht zu sein, wenn in ihm dreierlei Klassen von Naturen sind und jede das Ihrige tut; besonnen aber andererseits und tapfer und weise wegen gewisseranderer Zustände und Beschaffenheiten dieser nämlichen Klassen?
᾿Αληϑῆ, ἔφη.
Das ist wahr, sagte er.

c
Καὶ τὸν ἕνα ἄρα, ὦ φίλε, οὕτως ἀξιώσομεν, τὰ αὐτὰ ταῦτα
εἴδη ἐν τῇ αὑτοῦ ψυχῇ ἔχοντα, διὰ τὰ αὐτὰ πάϑη ἐκείνοις
τῶν αὐτῶν ὀνομάτων ὀρϑῶς ἀξιοῦσϑαι τῇ πόλει.
Auch von dem Einzelnen also, mein Lieber, werden wir in dieser Weise für angemessen halten, daß er diese nämlichen Arten in seiner Seele hat und wegen der nämlichen Zustände wie jene billigerweise die nämlichen Namen zu bekommen habe wie der Staat?
Πᾶσα ἀνάγκη, ἔφη.
Ganz notwendig, erwiderte er.

5
Εἰς φαῦλόν γε αὖ, ἦν δ’ ἐγώ, ὦ ϑαυμάσιε, σκέμμα
ἐμπεπτώκαμεν περὶ ψυχῆς, εἴτε ἔχει τὰ τρία εἴδη ταῦτα ἐν
αὑτῇ εἴτε μή.
Auf eine unbedeutende Untersuchung, mein Bester, fuhr ich fort, in betreff der Seele sind wir wieder geraten, ob sie diese drei Arten in sich hat oder nicht ?
Οὐ πάνυ μοι δοκοῦμεν, ἔφη, εἰς φαῦλον· ἴσως γάρ, ὦ
Σώκρατες, τὸ λεγόμενον ἀληϑές, ὅτι χαλεπὰ τὰ καλά.
Es kommt mir gar nicht vor, als wäre sie unbedeutend, entgegnete er; denn vielleicht, o Sokrates, ist wahr, was man zu sagen pflegt, daß das Schöne schwer ist.

d



5
Φαίνεται, ἦν δ’ ἐγώ. καὶ εὖ γ’ ἴσϑι, ὦ Γλαύκων, ὡς ἡ
ἐμὴ δόξα, ἀκριβῶς μὲν τοῦτο ἐκ τοιούτων μεϑόδων, οἵαις
νῦν ἐν τοῖς λόγοις χρώμεϑα, οὐ μή ποτε λάβωμεν –
ἄλλη γὰρ μακροτέρα καὶ πλείων ὁδὸς ἡ ἐπὶ τοῦτο ἄγουσα –
ἴσως μέντοι τῶν γε προειρημένων τε καὶ προεσκεμμένων
ἀξίως.
Es sieht so aus, versetzte ich. Und wisse nur, Glaukon, wie mir es vorkommt, werden wir auf solchen Wegen, wie wir sie gegenwärtig in den Untersuchungen wandeln, genau dies nimmermehr erfassen; denn ein anderer, größerer und längerer Weg ist es, der hierzu führt; vielleicht indessen steht es im richtigen Verhältnisse zu dem vorher Gesagten und Untersuchten.
Οὐκοῦν ἀγαπητόν; ἔφη· ἐμοὶ μὲν γὰρ ἔν γε τῷ παρόντι
ἱκανῶς ἂν ἔχοι.
Könnte man sich das nicht ganz wohl gefallen lassen? erwiderte er; denn wir meinesteils würde es vorläufig recht sein.
᾿Αλλὰ μέντοι, εἶπον, ἔμοιγε καὶ πάνυ ἐξαρκέσει.
Nun ja, sagte ich, für mich wird es sogar vollkommen genügen.
Μὴ τοίνυν ἀποκάμῃς, ἔφη, ἀλλὰ σκόπει.
So laß dich also nicht durch Müdigkeit davon abhalten, versetzte er, sondern betrachte!
e



5


436
῏Αρ’ οὖν ἡμῖν, ἦν δ’ ἐγώ, πολλὴ ἀνάγκη ὁμολογεῖν ὅτι γε
τὰ αὐτὰ ἐν ἑκάστῳ ἔνεστιν ἡμῶν εἴδη τε καὶ ἤϑη ἅπερ
ἐν τῇ πόλει; οὐ γάρ που ἄλλοϑεν ἐκεῖσε ἀφῖκται. γελοῖον
γὰρ ἂν εἴη εἴ τις οἰηϑείη τὸ ϑυμοειδὲς μὴ ἐκ τῶν ἰδιωτῶν
ἐν ταῖς πόλεσιν ἐγγεγονέναι, οἳ δὴ καὶ ἔχουσι ταύτην τὴν
αἰτίαν, οἷον οἱ κατὰ τὴν Θρᾴκην τε καὶ Σκυϑικὴν καὶ σχεδόν
τι κατὰ τὸν ἄνω τόπον, ἢ τὸ φιλομαϑές, ὃ δὴ τὸν παρ’ ἡμῖν
μάλιστ’ ἄν τις αἰτιάσαιτο τόπον, ἢ τὸ φιλοχρήματον τὸ περὶ
τούς τε Φοίνικας εἶναι καὶ τοὺς κατὰ Αἴγυπτον φαίη τις ἂν
οὐχ ἥκιστα.
Müssen wir nun nicht, begann ich, ganz notwendig zugeben, daß die nämlichen Arten und Sitten in jedem von uns sind wie im Staate? Denn anderswoher sind sie doch nicht dahin gekommen. Denn es wäre lächerlich, wenn jemand glauben würde, das Zornmütige rühre in den Staaten nicht von den Einzelnen her, denen man das ja nachsagt, wie z.B. denen in Thrakien und Skythien und so ziemlich denen in den nördlichen Gegenden; oder das Wißbegierige, was man ja am ehesten unseren Gegenden nachsagen könnte; oder das Geldbegierige, was man nicht zum mindesten an den Phöniziern und den Ägyptern entdecken könnte.
Καὶ μάλα, ἔφη.
Allerdings, erwiderte er.
5
Τοῦτο μὲν δὴ οὕτως ἔχει, ἦν δ’ ἐγώ, καὶ οὐδὲν χαλεπὸν
γνῶναι.
Dies verhält sich nun also, sagte ich, in solcher Weise und ist nicht schwierig zu erkennen.
Οὐ δῆτα.
Gewiß nicht.